Warum es uns braucht und was wir tun
Das Naturmuseum Thurgau ist das Naturarchiv des Kantons und somit Träger und Vermittler des materiellen und immateriellen Naturerbes des Thurgaus und angrenzender Regionen. Als einzige Institution ihrer Art im Kanton sammelt das Naturmuseum seit über 160 Jahren naturkundliche Objekte mit regionalem Bezug sowie Gegenstände und Informationen, welche damit in einem Zusammenhang stehen. Grundidee war und ist es, auf der Basis der Sammlung Natur und Naturgeschichte des Thurgaus besser erforschen und einem breiten Publikum vermitteln zu können, denn neben den Aufgabenbereichen Sammlung und Forschung ist der Bereich der Vermittlung die Königsdisziplin des Museums. Grundlage der Museumarbeit bilden das Leitbild und das Museumskonzept.
Grundlage des Selbstverständnisses des Naturmuseums Thurgau ist die Definition des Begriffs Museum des Internationalen Museumsrates ICOM: „Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“
Auf dieser Basis vermittelt das Naturmuseum Thurgau gesellschaftlich relevante Themen in den Bereichen Natur, Naturgeschichte und Naturwissenschaft auf vielfältige Weise. Es sieht sich dabei als Wissensfilter und Wissensvermittler aktueller, gesellschaftlich relevanter naturwissenschaftlicher Themen: Erfassen und Verstehen von Biodiversität, grundlegende Konzepte der Evolutionstheorie, Landschafts- und Raumentwicklung, das Zusammenleben von Mensch und Tier in einer modernen Kulturlandschaft, Zusammenhänge um unsere Nahrungsmittelproduktion oder Wissenschaftskommunikation sind nur einige der Themen, von Ausstellungen, Veranstaltungsreihen oder Fachtagungen der letzten Jahre.
Wichtige Zielgruppen der Vermittlungsarbeit sind Familien und Schulen. Im Zentrum stehen dabei immer Themen und Zusammenhänge mit Bezug zur lokalen Natur. Sie sollen ein Bewusstsein für die Natur vor der Haustüre schaffen. Damit leistet das Naturmuseum Thurgau einen Beitrag zur Umweltbildung der zukünftigen Generation. Ein positives Museumserlebnis im Kindesalter unterstützt zudem die Entwicklung eines Kulturverständnisses der späteren Bürgerinnen und Steuerzahler, die Museen und andere kulturelle Institutionen finanziell mittragen, denn: „In Kindheit und Jugend müssen die Grundlagen zum Besuch von Ausstellungen in Museen und zur inhaltlichen Auseinandersetzung gelegt werden, damit auch im Erwachsenenalter Menschen für Museen begeistert werden können.“ (Mathias Dreyer (2014): Denk und Diskussionsgrundlagen. In: Auf Augenhöhe. GiM – Generationen im Museum. Hrsg:. Franziska Dürr Reinhard im Auftrag des Migros-Kulturprozent. Hier und Jetzt Verlag, Baden)