Mensch Homo sapiens
Schädel, Steckborn, 1958
Knochen, Zähne, Wachs
► Dies ist der Kopf eines ca. 50 bis 60 Jahre alten Mannes, der im 7. Jh. n. Chr. in Steckborn als Bauer lebte. Vor dem Bau der neuen Kirche in Steckborn veranlasste Karl Keller-Tarnuzzer eine Notgrabung, da in der Umgebung wiederholt Gräberfunde gemacht worden waren. Insgesamt wurden 1958 zehn Gräber freigelegt. In Grab Nummer 9 lag dieser Mann. Die Untersuchungen zeigen stark abgekaute Zähne und dass er unter Arthrose litt. Weiter hat er sich den linken Arm verletzt: Schlüsselbein, Unterarm und Daumen sind gebrochen – vielleicht durch den Sturz von einem Pferd.
► Dass sich dieser Schädel aus Steckborn in der Sammlung des Naturmuseums befindet, ist ein Versehen. Er war dem Naturmuseum vom Amt für Archäologie für den, bis 1994 bestehenden Ausstellungsteil zum Thema Mensch zur Verfügung gestellt worden, die restlichen Überreste blieben im Depot der Archäologen. Nach dem Abbau der Ausstellung wurde der Schädel versehentlich im Naturmuseum inventarisiert und in dessen Depot gelagert. Das Versehen wurde erst im Zuge der Vorbereitungen zur Sonderausstellung «Thurgauer Köpfe» entdeckt. Nach Ausstellungsende werden Kopf und Körper wieder vereint werden.
Fundort im Kanton Thurgau